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Idee #30 Gruppenbildungen – (k)eine Nebensache!?

Wie schaffe ich es, mit Kindern faire Gruppen zu bilden, ohne Aussenseiter zu produzieren?

In Schulklassen, in denen sich die Kinder immer wieder in den gleichen Kleingruppen formieren ist es ganz schwierig, diese zementierte Haltung aufzulösen. Oft passiert dies aus Angst, mit einem Kind zusammenarbeiten zu müssen, das man nicht mag. Eigentlich fehlt das Vertrauen untereinander und die Erfahrung, dass es auch anders geht. Die Furcht übrig zu bleiben erzeugt viel Druck und Zwang, sich immer in die gleichen Gruppen zu begeben und sich aneinander zu klammern. Dass dabei immer die gleichen Kinder übrig bleiben, passiert natürlich regelmässig, wenn die Gruppenbildung nicht sorgfältig und bewusst angegangen wird. Oft müssen übriggebliebene Kinder dann auf Geheiss der Lehrperson von einer Gruppe unfreiwillig aufgenommen werden. Man kann sich vorstellen, wie motiviert die Zusammenarbeit da stattfinden wird.


Dabei wäre es ganz einfach:

Am Anfang und für kleinere Arbeiten bildet man objektive Gruppen. Man zieht eine Farbe, eine Nummer, ein Symbol – die Gruppe bleibt also dem Zufall überlassen, niemand wird verantwortlich dafür gemacht oder ist schuld für die Wahl. Das Los entscheidet und das wirkt entlastend. Gleichzeitig trägt es dazu bei, dass automatisch Zusammenarbeits-Erfahrungen mit verschiedenen Kindern gemacht werden. Das kann die Toleranz untereinander erhöhen.


Als Lehrperson kann ich auch imperativ Gruppen bilden: Du und du und du bilden eine Dreiergruppe! Oder es gibt spontane Gruppenbildungen: Verteilt euch im Raum und bewegt euch zu Musik. Auf Stopp bildest du mit dem Kind, das dir am nächsten ist, eine Zweiergruppe. Erst wenn die Klasse genügend Erfahrungen in immer wieder wechselnden Gruppen gemacht hat, ist sie reif für subjektive Gruppenbildung.


Diese sind vor allem für länger andauernde Arbeiten sinnvoll. In einem längeren Prozess werden Gruppen mit gleichen Interessen gebildet. Zum Beispiel werden Themen-Vorschläge der Kinder an die Wand gehängt und andere können sich je nach Interesse darunter einschreiben. Die Gruppe, die sich so gebildet hat, verfasst dann zum Beispiel zusammen einen Vortrag zu diesem Thema.


Nutzen für die Kinder:

  • Sie lernen mit allen Kindern zusammenzuarbeiten.

Nutzen für die Lehrpersonen:

  • Du erkennst die Wichtigkeit von Gruppenbildungen für ein gutes Klassenklima.


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